“Non-violence is a very non-functional approach in a society that’s based entirely on organized force and violence.”
Kathleen Cleaver
Am Samstag, den 15. Juni 2024 hat es im Rahmen der aufkommenden Pride-Demonstration eine Kundgebung gegen die vor dem Bozner Krankenhaus aufmarschierende christlich-fundamentalistische Bewegung für das Leben gegeben. Die Abtreibungsgegner:innen beten dort für die Seelen der Mütter, der Föten und des Krankenhauspersonals. Die Polizei präsentiert stellt dabei jedes mal aufs neue den Garanten für diesen haaresträubenden Aufmarsch da. Seit Dezember hat sich der Tenor ihres Auftretens verändert: bereits zum zweiten Mal in Folge wurde die Gegen-Kundgebung durch das reparto mobile der Staatspolizei mit Schildern und Schlagstöcken von dem angekündigten Ort der Kundgebung auf eine 50 Meter weiterliegende Wiese gestoßen. Die Gegen-Kundgebung reagierte auf diesen unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt mit dem Versuch der Beschmierung der Abtreibungsgegner:innen durch blaue Farbe. Geschützt durch die Polizeigewalt kamen sie unbefleckt davon. Die Quästur hat in den darauffolgenden Tagen mit Anzeigen gegen Teilnehmer:innen der Kundgebung reagiert und versucht jetzt insbesondere eine Genossin durch repressive Maßnahmen von den stattfindenen politischen Kämpfen in Bozen zu beseitigen.
Wir erkennen in den gewaltvollen Praxen der Abtreibungsgegner:innen, die wir als direkten Angriff auf unser Recht über unsere Körper und unsere Leben zu entscheiden, klar einen Antagonistin, die es zu bekämpfen gilt. Wir treten diesen Praxen, die eine Fortsetzung des massiven Genozids an Frauen in den vergangenen Jahrhunderten darstellen bestimmt entgegen. Während die italienische Regierung das Recht auf Abtreibung unter massiven Beschuss stellt, unsere Genoss:innen in Turin bei einem Protest gegen einen rezenten sexuellen Übergriff von der Polizei brutal angegriffen werden, die Pride-Parade in Rom dramatisch von Pro-Life Terroristen angegriffen wird und die Regierung Meloni beim G7 in Frankreich ermahnt werden muss, das Recht auf selbstbestimmte Abtreibung zu gewährleisten, sehen wir uns gezwungen diesen gewaltvollen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Im Juni, dem sogenannten Pride-Monat, in dem die historischen Stonewall-Aufstände erinnert werden, antworten wir darauf klar und deutlich: Als queere Menschen und Frauen wissen wir, wann es notwendig ist die eigene Freiheit zu jedem Preis und mit jedem Mittel zu verteidigen
In unserer Stadt gibt es keinen Platz für Abtreibungsgegner:innen. Widerstand leisten ist ein Akt revolutionärer Liebe!
Priot Versammlung
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